Leichensache Hauslabjoch – Der Ötzimord
„1991 entdeckten Wanderer in den Ötztaler Alpen den außergewöhnlich gut erhaltenen mumifizierten Leichnam eines Mannes, der aufgrund des Fundortes „Ötzi“ getauft wurde. Der Mann aus dem Eis hatte um 3.300 vor Christus gelebt und rivalisiert mit dem Ägypter „Ginger“ um den Titel der ältesten menschlichen Mumie. Die Untersuchung Ötzis gestattete viele neue Rückschlüsse auf die Lebensweise der Menschen in der Kupfersteinzeit. Ötzi selbst war klein und sehnig und mit Mitte 40 relativ alt für die damalige Zeit. Das wertvolle Kupferbeil, das bei ihm gefunden wurde, lässt auf einen höheren gesellschaftlichen Rang schließen. Er trug drei Schichten Kleidung und mit Bärenleder besohlte Schuhe. Seine Ausrüstung bestand aus einem Dolch mit Feuersteinspitze, Utensilien zum Feuerschlagen und einem Behältnis aus Birkenrinde, das in Ahornblätter gewickelte Glut enthalten hatte. Obwohl Ötzis Lebensumstände intensiv erforscht wurden, ist noch immer nicht klar, woran er genau starb. Verschiedene wissenschaftliche Theorien hielten der Zeit weniger Stand als Ötzis robuste Kleidung. Manche sahen in ihm einen verirrten Schafhirten oder einen Schamanen, andere das Opfer einer rituellen Handlung. Sogar für einen Veganer wurde er gehalten. Obwohl immer noch nicht klar ist, was genau damals am Hauslabjoch geschah, so wissen die Wissenschaftler heute doch, dass Ötzi ermordet wurde. Wer beging die Tat und warum? War es ein Raubmord? Oder kannte Ötzi seinen Mörder? Die Experten messen einem eigenartigen Indiz am Tatort große Bedeutung bei: Der Schaft des todbringenden Pfeils konnte nirgends gefunden werden. Jemand muss ihn herausgezogen haben, sodass nur die steinerne Pfeilspitze in Ötzis Körper zurückblieb. Doch das eigentlich Bemerkenswerte an der Geschichte um den rätselhaften Todesfall ist, wie die Wissenschaftler anhand kleinster Hinweise – ein Fingernagel, ein winziger Essensrest, ein wenig Blütenstaub – einen Jahrtausende zurückliegenden Steinzeit-Kriminalfall aufklären können. Obwohl seit 5.000 Jahren kein Wort mehr über Ötzis Lippen gekommen ist, gelingt es Forschern immer wieder, neue und überraschende Details über das Leben – und den Tod – in der Jungsteinzeit zutage zu fördern.“
Dauer: 49:41 Min.
Link: https://www.youtube.com/watch?v=dLjFVdD8S9o&index=2&list=
PL7y2SDV6bdQU7QgTuwfVo359Xk18mppxJ&t=27s
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