Neolithische Kreisgrabenanlagen in Europa. Internationale Arbeitstagung 7.–9. Mai 2004 in Goseck

„Bis in die siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts spielten Kreisgräben für die kulturgeschichtliche Beurteilung der späten bandkeramischen Kulturen Mitteleuropas kaum eine Rolle. Erst mit dem Einsetzen systematischer Luftbildarchäologie wurde die Fachwelt auf eine bis dahin kaum bekannte und wenig beachtete Befundgattung aufmerksam. Erste wichtige Erkenntnisse über Struktur, Bedeutung und Funktion dieser Anlagen konnten dann durch Prospektionen, Notgrabungen und gezielte Sondagegrabungen in Süddeutschland in den achtziger Jahren erreicht werden (s. Jörg Petrasch in diesem Band). Im Anschluss waren es besonders die österreichischen Kollegen, die in den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts mit innovativen Methoden und einer systematischen Vorgehensweise einen erheblichen Erkenntnisgewinn erzielen konnten. Gleichzeitig vergrößerte sich das Verbreitungsbild dieser für die erste Hälfte des 5. Jahrtausends so wichtigen Befundgattung. Die veränderte politische Situation machte erstmals Luftbildprospektionen in den Ländern des ehemaligen Ostblocks möglich. Neben den bis dahin bekannten Verbreitungsprovinzen in Süddeutschland und Niederösterreich kamen so weitere in Mitteldeutschland. Polen, Böhmen, Mähren, der Slowakei und Ungarn hinzu. Dabei wurden immer mehr strukturelle Ähnlichkeiten mit den wesentlich jüngeren und auf differierenden kulturellen Traditionen fußenden Hengemonumenten (s. Timothy Taylor in diesem Band) auf den britischen Inseln konstatiert.
Vor dem Hintergrund der als Lehrgrabung 2002 begonnenen und seit 2003 zusammen mit dem Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt (LDA) durchgeführten Forschungsgrabung an der stichbandkeramischen Kreisgrabenanlage in Goseck war es unser Wunsch, die von uns im Gelände erzielten Ergebnisse auf breiter Ebene mit den Fachkollegen zu diskutieren. Aus diesem Grund fand vom 7. bis zum 9. Mai 2004 im Schloss Goseck ein vom damaligen Institut für Prähistorische Archäologie (jetzt Institut für Kunstgeschichte und Archäologien Europas – IKArE) der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg mit Unterstützung des LDA organisiertes internationales Arbeitstreffen zum Thema »Neolithische Kreisgrabenanlagen in Europa« statt.“

(http://www.archaeologie-und-buecher.de/buchinfo.asp?Reihe=7&PN=1&
Buchtitel=2206&Buchgruppe=13&KID=9874078631106216624965427092014)

Autoren: Francois Bertemes, Harald Meller (Hrsg.)

ISBN: 978-3-939414-33-9

Preis: 59,00 €

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